Was ist eine Datenautomatik (Bedeutung, Definition)?
Unter dem Begriff Datenautomatik versteht man die automatische Aufladung von zusätzlichem Highspeed-Datenvolumen, sobald das im gebuchten Handytarif enthaltene Inklusivvolumen verbraucht ist. Die hieraus resultierenden Kosten werden vom Mobilfunkanbieter zusätzlich zur regulären Grundgebühr in Rechnung gestellt. Von einer Handy Flat kann somit in diesem Zusammenhang nicht mehr die Rede sein. Ob sich die kostenpflichtige Datenautomatik bei Ihrem Mobilfunkprovider abschalten lässt oder ob das Deaktivieren des vermeintlichen „Service-Angebots“ gar nicht möglich ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber. Wählen Sie hierzu bitte Ihren Vertragspartner aus dem Menü „Anbieter“.
Welche Kosten Fallen an?
Inhaltsverzeichnis
Lässt sich die Datenautomatik deaktivieren?
In den meisten Fällen lässt sich die Datenautomatik deaktivieren. Nur wenige Discounter aus dem Drillisch Umfeld verwehren ihren Smartphone Kunden die Abschaltung. Wichtig zu wissen ist, dass es bei ein und dem selben Mobilfunkunternehmen auch nur bei einem Teil der Verträge möglich sein kann, die Datenautomatik zu kündigen. Hier muss bereits bei Bestellung darauf geachtet werden, welche Bedingungen im Kleingedruckten genannt werden. Mitunter ändern sich auch die Konditionen bei einem Tarif im Zeitverlauf, etwa wenn dieser im Rahmen einer Aktion besonders günstig angeboten wird.Gibt es noch Handyanbieter ohne Datenautomatik?
Ja es gibt nach wie vor auch Anbieter und Handytarife ohne Datenautomatik. Zu nennen sind hier beispielsweise der Netzbetreiber deutsche Telekom oder auch Reseller wie 1&1 und Mobilcom-Debitel. Das es nicht unbedingt eine Preisfrage sein muss, ob ein Anbieter den „Service“ voreinstellt beweist congstar. Der D1 Discounter verzichtet ebenfalls auf eine Datenautomatik und setzt bei seinen mobilen Internet Flatrates statt dessen auf das kundenfreundlichere SpeedOn Modell. Hier haben es Nutzer selbst in der Hand, ob und wie oft zusätzliches Datenvolumen kostenpflichtig aufgeladen werden soll. Eine ähnliche Vorgehensweise zeigen auch 1&1 und die Telekom. Weitere Handy Flat Verträge ohne Datenautomatik finden Sie bei Klarmobil (D1, D2 Netz), Freenetmobile, Otelo (beide D2 Netz) und Blau (Postpaid und Prepaid Tarife, auch als eSIM, o2 Netz).Warum wurde die Datenautomatik eingeführt?
Mobilfunkanbieter bezeichnen die Datenautomatik gern als zusätzlichen Service im Interesse des Kunden damit diese nach Verbrauch des gebuchten Datenpakets nicht ohne Internet dastehen. Kritiker argumentieren hingegen, dass es sich hierbei nur um einen Vorwand handelt. Statt dessen sehen sie die Motivation für die Einführung der Datenautomatik in den zusätzlichen Umsatzerlösen für den Mobilfunkprovider. In Zeiten der Allnet Flat zu Preisen von unter 10 Euro pro Monat und dementsprechend geringen Gewinnmargen sind 2 Euro Umsatz für 100 MB Datenvolumen schließlich ein lukratives Geschäft. Für diese Interpretation spricht, dass die Unternehmen den „Service“ bei Vertragsabschluss ohne Nachfrage einstellen. Wer die kostenpflichtige Aufladung nicht wünscht, muss sich aktiv darum kümmern die Funktion zu deaktivieren. Würde man wirklich im Interesse des Kunden handeln wäre eine Auswahloption im Bestellprozess oder aktive Bestellung durch den Nutzer kundenorientierter. Denkbar wäre auch eine Nachfrage erst nach Verbrauch des Inklusivvolumens.Am Ende des Tages würde bei einer derartigen Vorgehensweise wohl aber deutlich weniger Datenvolumen kostenpflichtig nachgebucht werden. Und das ist natürlich nicht im Sinne des Mobilfunk-Anbieters. Ein weiteres Indiz um wessen Interessen es bei der Datenautomatik primär geht findet sich meiner Meinung nach bei Drillisch. Hier gibt es fast nur noch Handytarife mit Datenautomatik. In vielen Fällen lässt sich der „Service“ nachträglich abschalten. Auffällig ist aber, dass gerade bei besonders preiswerten Aktions-Angeboten die Möglichkeit der Deaktivierung häufig nicht besteht. Hier findet man im Sternchentext den Hinweis: „Die Datenautomatik ist fester Tarifbestandteil.“